Wurmkiste bauen

Wurmkiste bauen

Wurmkiste bauen

Superhumus selbst herstellen

Wer gerne auf seinem Balkon Gemüse anbauen möchte, legt sich am besten gleich auch eine Wurmkiste an. Darin kannst du aus Küchen- und anderen Grünabfällen fruchtbare Erde und einen vollwertigen Dünger herstellen. Eine Wurmkiste funktioniert ähnlich wie ein Kompost, braucht aber nicht so viel Platz und ist auch in einer Stadtwohnung möglich.

Für mich als Weltretterin ist das gut, weil Regenwurmkot eine Art „Superhumus“ ist, der mit jedem Volldünger mithalten kann. Er enthält im Vergleich zu Gartenerde 5 bis 7 mal  so viel Stickstoff, 7 mal so viel Phosphor, 3 bis 11 x so viel Kali, 2 bis 4 mal so viel Kalk, 2 bis 6 mal so viel Magnesium.

Kreislauf vor Ort mit Wurmkiste

Außerdem kann ich einen kleinen Kreislauf in meiner direkten Umgebung einrichten: Grünabfälle werden in 2 bis 3 Monaten kompostiert, mit dem geernteten Kompost kann ich meine Pflanzen düngen und dann selbst wieder ernten. Ein 4-Personen-Haushalt, der viel Gemüse isst, kann mit einer genügend großen Wurmkiste pro Jahr gut 20 kg Kompost ernten.

Für die Welt ist das auch gut, weil es

  1. Müll vermeidet: Etwa 30 Prozent unseres Restmülls sind organische Abfälle. Je mehr wir davon direkt zu Hause kompostieren, desto weniger muss in Müllautos zu Deponien (oder –wo es das gibt – zu zentralen Kompostieranlagen) fahren. Jeder Transport bedeutet Energieaufwand, große zentrale Anlagen zur Müllverwertung ebenso.
  2. Energie und Ressourcen sparen hilft: Wenn ich keine Blumenerde kaufe und keinen Dünger, müssen diese auch nicht produziert, in Plastik verpackt und mit Kraftfahrzeugen herbeigeschafft werden.
  3. das Klima schützt: Blumenerde besteht meistens aus Torf. Das ist Moorboden, der sehr viel CO2 speichert. Daher ist es viel besser, wenn dieser Boden eben in den noch verbliebenen Mooren bleibt.
  4. Biotope entstehen: Wurmhumus ist lebendiger Boden. Viele Millionen Klein- und Kleinstlebewesen bevölkern ihn, die auch andere Mitesser wie Blattläuse in Schach halten; so braucht man keine giftigen Pestizide, sondern kommt mit Pflanzenjauchen oder Hausmitteln wie Schmierseife aus.

Natürlich kannst du auch einfach so – aus Liebe zur Erde – zum Heimkompostierer mit Wurmkiste werden. Wenn du selbst keine Verwendung für den Humus hast, freut sich bestimmt jemand anderes darüber. Zum Beispiel ein Stadtgartenprojekt oder Hobbygärtner in deiner Nähe :-).

Im Gespräch: Judith Henning

Wir haben übrigens vor einiger Zeit einmal ein Interview mit der Künstlerin und Permakultur-Expertin Judith Henning gemacht, von der diese Aktion stammt. Hier erfährst du mehr über den "Kreislauf des Wohlstands"

Zum Interview

Guerilla-gärtnern

So machst du aus grauem Beton grüne Oasen!

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