Guerilla Gardening

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Guerilla Gardening

Das Ziel von Guerilla Gärtnern ist es, aus grauem Beton grüne Oasen zu machen. Diese Form der gärtnerischen Tätigkeit gibt es schon recht lange und sie kommt – wie der militärisch anmutende Name auch schon vermuten lässt – aus der Protestbewegung. Künstlerinnen und Künstler aus New York City nutzten schon in den 1970er Jahren die illegale Begrünung von Flächen dazu, auf unterschiedliche Dinge hinzuweisen.

Sie nutzten Moosgraffiti, um Friedensbotschaften zu hinterlassen, oder pflanzten Gemüse, um auf die Ernährungssouveränität von Menschen aufmerksam zu machen. In Deutschland gab es im Zusammenhang mit der Naturgartenbewegung „Wildes Grün in der Stadt“ einige Kunstaktionen, beispielsweise von Louis Le Roy und Joseph Beuys. Bekannt gemacht hat Guerilla Gardening dann auch eine Aktion von Globalisierungskritikern am 1. Mai 2000 am London Parliament Square, als sie mit Spaten, Gartengeräten, Muttererde, Setzlingen und Transparenten „die Straßen zurück eroberten“ und den Platz kurzerhand umgruben, um ihn zu bepflanzen.

Guerilla Gardener Richard Reynolds erklärt in diesem Video, warum Guerilla Gardening auch was für ganz normale Menschen ist und worin der tiefere Sinn der ganzen Sache liegt. Deine Guerilla Gardening Aktion.  Masters of Amateurism - Guerilla Gardening / Richard Reynolds from Het Nieuwe Instituut on Vimeo.

Du brauchst nun aber nicht gleich ein Vollzeitaktivist – oder überhaupt eine Aktivistin oder ein Aktivist – zu werden, um Spaß am urbanen Gärtnern zu bekommen. Und erst recht brauchst du kein Gartenprofi zu sein. Der Brite Richard Reynolds ist für viele zum Beispiel eine echte Guerilla-Gardening-Ikone und dennoch ein ganz normaler Typ mit einem stinknormalen Job – der einfach Freude daran hat, Pflanzen in die Erde zu bringen. „Gärtnern ist wirklich total einfach, das kann jeder – und selbst wenn mal etwas schief geht, dann machst du es beim nächsten Mal halt besser“, meint er.

Wie dem auch sei und aus welchen Gründen auch immer du ins Guerilla Gärtnern einsteigen möchtest: Du kannst diese Aktion nur einmal durchführen – doch am besten wird es, wenn Du länger dabei bist. Dann kennst Du die besten Stellen für's Guerilla Gardening, sammelst Erfahrung und hast die richtige Ausrüstung. Vielleicht findest du ja auch Mitgärtnerinnen und Mitgärtner. Dann macht es noch mehr Spaß.

Grünanteil: Stadtgarten planen

Hast du Lust auf mehr? Wenn du von einem eigenen Garten in der Stadt träumst, den du gemeinsam mit anderen betreibst, dann kannst du dich mal auf der Plattform http://gruenanteil.net/ umschauen. Hier findest du Menschen und Organisationen, die entweder schon einen Stadtgarten haben oder einen gründen möchten. Der Gründer von Grünanteil – Fabian Berger – hat mit uns ein Interview gemacht. Hier gibt es Tipps, worauf man bei urbanen Gärtnern achten muss.

Kommentar (1)

  • Veronika Rampold

    Da ich auf dem Land lebe, muß ich nicht guerillagärtnern, sondern es ist alles hoch offiziell.

    Habe allerdings doch einen Tipp für Studenten und andere, die vorübergehend, für n paar Jahre, vom Land in die Stadt müssen und die Gemüseselbstversorgung dort nicht aufgeben möchten – es ist fast lächerlich, so einfach ists -:

    Viele Gartenbesitzer an den Rändern der Städte sind alt oder krank und können ihr Stück Land nicht mehr pflegen.
    Wären froh, wenn es wer anders täte, wollen aber weder richtig verpachten noch ´nen teuern Gärtner zahlen.
    Inseriere also einfach im lokalen Anzeigenblatt (oder online, mit facebook usw, davon versteh ich aber nix, benutze keine social media)
    daß du ein Stückchen Garten zur Nutzung suchst und bereit bist, Rasenmähen und Heckenschnitt zu übernehmen, wenn du dafür im Beeteteil des jeweiligen Gartens dein Grünzeuch anbauen und von den Früchten der Bäume das mitnehmen darfst, was du tragen kannst.
    In Münster hab ich es so gemacht. Sofort nach Umzug dorthin, Mai 1987, inseriert.
    Nur drei Wochen später hatte ich mein Land… Mitte Juni… in Sandrup, 10 km vom Stadtkern entfernt… rechtzeitig, um noch allerhand anzubauen. Ich nutzte das Stück Land vier Jahre lang. Es versorgte mich ganzjährig mit Salat.
    Auf dem Grundstück waren auch drei Apfelbäume. Die Besitzerin, über 90 Jahre alt, halbblind, erlaubte mir, alle Äpfel zu nehmen, nicht nur nen Teil. Die gingen zum Entsaften, ich bekam ca. 20 Flaschen Saft dafür von der Kelterei, ein Kumpel mit Auto fuhr die Äpfel da hin, bekam fünf Flaschen von mir ab fürs fahren, der Rest reichte mir den ganzen Winter. Aus einem Teil kochte ich Mus, das kam in Schraubgläser – gebrauchte, klar, wer Einmachgläser neu kauft, hat zu viel Geld -, und wurde im Heißwasserbad sterilisiert. Dafür gibt es Kessel mit Stromanschluß, wo jeweils 10 Gläser reinpassen; auch die kann man gebraucht kaufen oder aufm Sperrmüll finden.

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