Denkst du beim Thema Umweltschutz an Verzicht, Einsparen und Weglassen? Das macht definitiv keinen Spaß! Vielleicht versuchst du mal, das Thema von einer anderen Seite zu betrachten und deinen (wahren) Bedarf zu erforschen.
Weniger muss nicht schlechter sein
Weniger Strom verbrauchen, weniger wegwerfen, weniger verreisen. Weniger oder am besten gar kein Fleisch essen, weniger Kleider kaufen, auf weniger Plastik achten. Die Tipps sind alle richtig, aber auf Dauer können sie ganz schön anstrengend sein. Denn so hast du möglicherweise ständig das ungute Gefühl, dir irgendetwas verkneifen zu müssen. Dabei kann man das Thema auch ganz anders angehen: Was brauche ich eigentlich und warum? Was sind meine wahren Bedürfnisse?
Nehmen wir zum Beispiel das Thema „Autofahren“. Wenn du dir ein Auto kaufst, weil du auf dem Land wohnst und vier Kinder hast, dann ist das auf jeden Fall ein echter Bedarf. Wenn du in der Stadt – mit gutem öffentlichem Nahverkehr – wohnst und das Auto nur für gelegentliche Freizeitfahrten brauchst, dann ist es vermutlich eher ein Sahnehäubchen, aber nicht dringend nötig. Ausnahmen bestätigen auch hierbei die Regel! Jetzt kommt der entscheidende Moment: Wenn du nun denkst, „Okay, dann verzichte ich halt auf das Auto, um der Umwelt etwas Gutes zu tun, und habe dann eben keinen Spaß mehr“, dann läuft etwas gewaltig schief. Bewusste Befreiung von überflüssigen Anschaffungen und gewohnten Verhaltensweisen statt hart erarbeiter Verzicht – mit dieser Perspektive macht Umweltschutz Spaß und kann deine Lebensqualität sogar erhöhen.
Los geht es mit dem Bedürfnis-Check
Mit den folgenden Schritten kannst du deine ganz eigenen, wahren Bedürfnisse herausfinden. Wir führen dich am Beispiel des Autofahrens durch die Aktion - wähl bitte selbst ein Thema aus, das du für dich in diesem Moment gerne erforschen möchtest. Wenn du möchtest, kannst du die Aktion natürlich gerne wöchentlich wiederholen und so nach und nach alle Bereiche deines Lebens durchleuchten.
Euere Beschreibung ist genau meine Denkwelt geworden. Durch viele Jahre Arbeit von Montag teils bis Sonntags und wieder Montag bis … In diesen Nachhaltigkeitsbereichen wurde mir immer klarer das den meisten das weniger immer erst negativ „Aufstoesst“ dabei stimmt das nur beim oberflaechlichen Blick. Mir macht weniger viel Spass und hat mein Leben viel bis extrem befreit von hunderten Handgriffen da das taegliche ankaempfen um in den 1000ten von Dingen „Ordnung“ zu schsffen die taeglich wieder zerstoert wird.
Ich bin so frei wie zum Ende meiner Bundeswehrpflichtzeit 1984.
Anstatt 20-30 oder sogar 40 000 Teilen die irgendwo in dutzenden von Regalsystemen, Antiken Schraenken und modernster italienischer Grossraum-Boffikueche auf 185 qm Wohnflaeche und fast 200 Qm Buero- und Abstellraumflaechen verteilt aufbewahrt und staendig umsortiert und ausgetauscht, repariert, nachgeladen, gereinigt, poliert, registriert, verwaltet, geaendert, angepasst, umsortiert, beschriftet, umgelagert, nachgekauft, analysiert, getestet, und und und und damit massgebliche aberdutzende Stunden jeden Monat gekostet haben. Dazu noch obendrauf einen Grossteil meines meist unter enormer Stressbelastung als Architekt/Stadtplaner/Projektentwickler erworbenen Monatseinkommens „aufgefressen“ hat.
Habe ich durch beginnend mit simplify your live Ende der 90er bis heute noch eine grosszuegige Dg Wohnung mit 90 qm Bodenflaeche mit integriertem Abstellbereich mit grosser Terrasse mit Blick ueber Die ganze Rheinebene eingetauscht. Manche nennen es Rueckschritt und abgelegen. Fuer mich ist es wenig Arbeit in der Wohnung. Viel Zeit um auf 300 Meter Hoehe auf die ca. 150 Meter tiefere Rheinebene zu blicken und alles in Miniformat zu beschauen was vorher direkt in der Stadt so riesig vor mir jeglichen Blick in die so wichtige Weite versperrt hat. Nachteilige Entfernung wird zur Erholungszeit fuer mich alleine. Scheinbar abgelegene Lage wird zum Tiefschlaf mit 7-8 Stunden in himmlischer Ruhe wo am Tag fast der einzige „Laerm“ das ganztaegliche kostenlose Vogelkonzert gehoert, was aehnlich schoen ist wie wenn ich im Konzertsaal in der Staatsphilharmonie in irgend einer Metropole sitze oder in der Oper. Nur mit dem Unterschied dieses Konzert geht ab Sonnenaufgang bis Untergang dezent im Hintergrund und im Vordergrund wenn ich mich darauf im Liegestuhl oder Haengematte mit Blick auf Sommerschloss der Bayernkoenige und von Ludwigshafen bis ueber Karlsruhe weit hinaus ganz der Musik hingebe.
Nachteile wegen mittlerweile umfassenden „Verzicht“ ist ein Gewinn geworden den ich moeglichst lange nicht mehr missen moechte. Zumal 6 km mit dem Rad einfach den Hang runter (11 Minuten) Bahnanschluss ist mit kostenfreiem Parken 7×24 Std. und von dort ich mit Halbjahresverkehrsbundkarte fuer wirklich wenig Geld in ca. 40 Minuten mitten in Kaiserslautern, Mannheim/Ludwigshsfen und teils sogar locker in Karlsruhe Stadtmitte bin. Und ansondsten liebe ich das 500 Seelendorfgemeinschsftsleben und alles dazwischen bis zum Metropolenzentrum in ca. 1 Stunde Entfernung auch wieder ohne Autostress, …..Dafuer viel mehr Sonnenstunden als in der ganzen Rheinebene auf „meiner“ Sonnenterrasse mit 100 000 mbit Internetverbindung in die ganze Welt und Partnern in 20/30 oder wieviele auch immer Laendern. Weniger ist so definitiv mehr. Viel mehr sogar. Euer Ralf Philipp Stern
Lieber Ralf, vielen Dank für deine schöne Schilderung. Wir brauchen Menschen wie dich, die nicht nur anders leben, sondern auch davon berichten und vielen anderen zeigen: Es geht nicht nur, es kann sogar besser sein! Das motiviert unheimlich, sich auch mal mit den eigenen wahren Bedürfnissen auseinander zu setzen. Und wenn du Lust hast: lade hier doch mal ein Foto von deinem Blick in die Rheinebene hoch. Das klingt so schön 🙂
Versuche ich. Danke fuer das freundliche Feadback. Kommt gerade recht da wir mit unseren Zwillingen enormste Probleme wegen Aggressivitaet haben wegen Drogenmissbrauch in der Pubertaet innerhalb ganzer Jungen-Clque. Danke dafuer.
Wie mach ich das mit Hochladen.
Hallo Sternenpower333, du kannst Fotos, Audios und Videos hochladen. Einfach im Kommentarfeld rechts unten auf eines der drei Icons (Fotokamera, Videokamera, Büroklammer) klicken. Wenn du ein YouTube-Video einbetten willst, reicht es, die Adresse aus dem Browser einzufügen – aber erst nach einem Umbruch unter dem Text. Viele Grüße, Marek
Ralf, du hast erkannt, warum der sogenannte Reichtum nicht glücklich macht – weil die vielen Sachen, die man verwalten muss, einen versklaven.
Das war übrigens in der Antike, wo man zum Verwalten tatsächlich noch Sklaven hatte, auch nicht besser – Delegieren hilft nicht – mehrere altrömische Schriften, die den damaligen Alltag beschreiben oder karikieren, beweisen das.
Ich wünsche dir, daß du in Friedne mit und in deiner Ausblickwohnung alt werden darfst und dich keine Neider mehr stören. Die von rückschritt reden und von abgelegen, sind nämlich bloß neidisch – auf deine Courage, zu deinem eigenen Gefühl zu stehen, statt sich immer weiter vom Statusdenken an der Nase rumführen zu lassen.
Liebe Veronika. Danke für Deine Zeilen. Leider habe ich die Seite seit dem nicht mehr besucht. Deswegen erst jetzt.