Das wichtigste ist: Setz dich nicht unter Druck! Das Thema ist unserer Erfahrung nach eines, mit dem sich sehr viele Emotionen und Schuldgefühle verbinden. Deshalb ist es wichtig, dass du dir selbst erlaubst, nicht perfekt zu sein. Niemand kann alles vollkommen richtig machen. Es kommt nur darauf an, dass wir so gut wir können, danach streben.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf, ist es gut, wenn du nun erst einmal klärst, warum du diese Aktion machst. Nimm dir dazu ein Blatt Papier und einen Stift und schreibe es dir auf. Hänge dir den Zettel irgendwo hin, wo du ihn täglich siehst.
Deine Gründe
Ein paar Gründe, warum es sich lohnt, auf eine vegetarische oder vegane Lebensweise umzusteigen, haben wir hier für dich gesammelt. Es gibt aber noch weitere Argumente: Schicke uns doch deine, wenn du Lust hast.
Kein Tierleid
Du verhinderst natürlich viel Tierleid, denn es müssen keine Tiere mehr für dich geschlachtet werden. Übrigens: Viele Menschen denken, dass keine Tiere mehr für sie geschlachtet werden, wenn sie sich vegetarisch ernähren. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn wenn du Milch trinkst, dann nimmst zu zugleich in Kauf, dass das Kälbchen, das für die Milchproduktion der Kuh sorgt, geschlachtet wird. Oder wenn du Eier isst, dann ist es heute unvermeidlich, dass die männlichen Küken – die ja keine Eier legen können – sofort nach dem Schlüpfen getötet werden, weil die Unternehmen ja nur die eierlegenden Hennen gebrauchen können.
Schutz der Artenvielfalt
Eine vegetarische oder vegane Ernährung ist auch gut für die Umwelt, denn um die ganzen Tiere (für die Fleisch- oder Milchproduktion) zu halten, braucht es natürlich jede Menge Futter. Für die Massentierhaltung kommt dieses oft von Monokulturen, etwa riesigen Sojaplantagen in Südamerika. Doch um diese Felder zu erhalten, wurde Regenwald gerodet. Das bedeutet, dass es auf diesen Flächen nur noch einen Bruchteil der Artenvielfalt gibt, wie sie in einem Stück Regenwald vorkommt. Außerdem kommen dort Pestizide zum Einsatz.
Klimaschutz
Durch die weiten Transportwege, die Industrialisierung der Landwirtschaft und unseren riesigen Verbrauch an Fleisch- und Milchprodukten ist unser Ernährungssystem eine wesentliche Ursache für die Entstehung von Menschen gemachter, klimaschädlicher Gase. Indem du dich vegetarisch oder sogar vegan ernährst, kannst du also ganz viel für den Klimaschutz tun.
Soziale Gerechtigkeit
Je mehr Getreide an Tiere verfüttert wird, die unser Fleisch und unsere Milchprodukte erzeugen sollen, desto weniger Getreide bleibt für die Ernährung von Menschen. Angeblich sind 12 pflanzliche Kalorien notwendig, um 1 Kalorie Hühnerfleisch zu erzeugen und 4 Kalorien, um 1 Kalorie Ei. Dagegen braucht man für 1 Kalorie Brot auch nur 1 Kalorie Getreide...
Dazu kommt der Wasser- und Landverbrauch. Oft werden Kleinbauern vertrieben, damit industrielle Landwirtschaft große Monokulturen anlegen kann. Das heißt, diese Menschen verlieren ihre Existenzgrundlage und landen im schlimmsten Fall obdachlos und hungernd in Slums. Außerdem braucht die Fleischproduktion wesentlich mehr Wasser, als die Herstellung von Getreide. Das entzieht oft vor allem den Ländern lebenswichtiges Wasser, in denen dieses durch den Klimawandel ohnehin immer knapper wird.
Mich beschäftigt der Gedanke, mich rein pflanzlich zu ernähren, aus o.g. Gründen auch im Sinne meiner Auseinandersetzung mit den Lehren des Buddhismus schon länger. Indem wir der Umwelt und anderen Leid verursachen, fügen wir uns selbst Leid zu. Alles ist miteinander verbunden und voneinander abhängig. Ich freue mich auf die Reise. 😀
Hallo lieber Olafur, ein super Hinweis! Ich habe vor einigen Monaten ein PDF zu dem Thema von einem Meditationslehrer und Buddhisten bekommen, der eine sehr gute Meditationsanleitung für Mitgefühl für Tiere drin hatte. Sehr eindrücklich, wenn man das macht! Ich wünsche dich auch viel Freude auf deinem Weg!
Wow, super zusammengefasst!! Mich beschäftigt bei diesem Thema auch der gesundheitliche Aspekt, dass der menschliche Körper gar nicht unbedingt auf tierisches Protein angewiesen ist und es teilweise auch schädlich sein kann, beispielsweise wegen einer zu hohen Cholester
inaufnahme durch Milchprodukte oder Fleisch. Außerdem empfinde ich es mittlerweile als befremdlich, die Muttermilch anderer Lebewesen, welche nicht für mich bestimmt sind, oder etwa die Menstruation einer Henne in Form von Eiern zu mir zu nehmen, also Ethik spielt bei mir auch eine Rolle;-)
Danke für den Hinweis! Die ethische Seite ist uns auch wichtig. Hier kann ich übrigens ein Büchlein von Friederike Schmitz empfehlen: https://www.buch7.de/store/product_details/1030543001