Terra Preta herstellen

Terra Preta herstellen

Terra Preta herstellen

Terra Preta herstellen? Das geht leichter als du denkst. Hier findest du eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir zeigt, wie du heute schon loslegen kannst.

Terra Preta ist eine der fruchtbarsten Gartenerden, die es auf unserem Planeten gibt. Vor Hunderten von Jahren haben die Menschen sie bereits im Amazonasgebiet hergestellt. Viele Jahrhunderte lang war das Wissen um diese fruchtbare Schwarzerde verloren gegangen. Doch dann entdeckten Forscher sie sie wieder. Zunächst konnten sie sich nicht erklären, wie auf dem eigentlich kargen Regenwaldboden eine so fruchtbare Erde entstehen konnte.

Leseprobe: Gärtnern für eine bessere WeltDoch dann fanden sie die Lösung des Rätsels: Die lateinamerikanischen Ureinwohner hatten den Boden mit einem kompostierten Gemisch aus Pflanzenresten und anderen Abfällen wie Knochen, Gräten, Mist, Fäkalien und Kohle angereichert – eine extrem fruchtbare Mischung!

Mittlerweile ist eine weltweite Community an professionellen und Hobby-Terra-Preta-Forschern entstanden. Sie haben herausgefunden, wie du diese reichhaltige Schwarzerde in deinem Garten auch ganz einfach selbst herstellen kannst.

Der Vorteil von Terra Preta

Das Besondere an der Terra Preta ist die Pflanzenkohle. Sie gibt der Erde ihre dunkle Farbe – und damit auch ihren Namen. Das Tolle an der Pflanzenkohle ist, dass sie sehr porös ist. Das bedeutet, dass sie eine sehr zerklüftete und damit riesige Oberfläche hat. Das spielt sich natürlich in ganz winzigen Dimensionen ab. Nichts desto trotz sorgt das dafür, dass Kohle sehr viel speichern kann.

  • Zunächst kann die Pflanzenkohle sehr gut Wasser speichern. Gerade in den Sommermonaten, wie wir sie 2018 erlebt haben und es monatelang nicht regnet, ist das Gold wert.
  • Außerdem hilft die Pflanzenkohle dabei, den Boden zu belüften. Das ist für die Mineralisierungsprozesse im Boden sehr wichtig. Die vielen „Täler“ und „Berge“ auf deR Oberfläche der Pflanzenkohle bietet vielen Boden-Mikroorganismen einen Lebensraum.
  • Außerdem speichert die Pflanzenkohle CO2 im Boden. Du peppst also nicht nur deine Gartenerde auf, sondern tust auch noch was für den Klimaschutz.
  • Und schließlich kann die Terra Preta durch die Pflanzenkohle sehr viele Nährstoffe an sich binden. Das bedeutet, dass diese vom Regenwasser nicht so leicht in tiefere Erdschichten gespült werden, wo die Pflanzenwurzeln nicht mehr rankommen.

Und das Beste an Terra Preta: Jede*r kann sie in seinem oder ihrem Garten einfach selbst machen. Also: Auf geht’s – packen wir es an!

Kommentare (2)

  • Ariane

    Hallo! Ich finde den Ansatz gut, Kohle dem Kompost beizugeben. Das kann, wenn die Qualität der Kohle stimmt, viele positive Effekte haben. Aber… ich habe große Bauchschmerzen damit, wenn hier gesagt wird, dass mensch in 3 Stunden und 5 Minuten einen Boden herstellen könnte und zumal einen, der in einer ganz anderen Klimaregion entstanden ist und von einer anderen Kultur, die von Europäer*innen kolonialisiert und zerstört wurde. Warum nicht einfach Kohle-Kompost sagen; der nach dem Vorbild der Terra Preta hergestellt wurde?
    Terra Preta selber machen ist für mich eine Form der kulturellen Aneignung, die ich nicht gut finde. Wenn Menschen in Südamerika z.B. irgendwelche Nudeln machen würden, und dann behaupten dass seien Spätzle, da würden ihnen aber einige Beschwerden entgegenkommen, nur so als Beispiel…

  • Dr. Stephan Martini

    Liebe Ilona, lieber Marek
    ich finde es toll, was Ihr macht! Auf dem Weg, unsere Welt zu retten, gibt es Aktionen mit kleinerer und mit größerer Wirkung. Das Thema Terra Preta ist schon eines mit großer Wirkung und großem Potential. Allein im Weserbergland könnten wir 900.000 t CO2 pro Jahr sequestrieren, wenn wir dieses Potential konsequent umsetzen – und das ist schon eine ganze Menge. Dazu haben wir einen Verein gegründet. Unter http://www.fv-TerraPreta.de erfahrt Ihr mehr dazu.
    Liebe Grüße Stephan

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