Zugegeben: Um die Bewegung ist es in den letzten Jahren etwas stiller geworden. Doch das heißt nicht, dass die Idee nicht gut wäre! Im Gegenteil. Und deshalb fordern wir dich auf: Mach deinen eigenen Carrot Mob!
Was ein Carrot Mob ist?
Der Carrot Mob ist quasi die Umkehrung des Konsum-Boykotts: Das Ziel ist es, einen Ladeninhaber oder eine Ladeninhaberin zu einer guten Tat zu bewegen – etwa eine Solaranlage auf dem Dach anzubringen, eine vegane Eissorte ins Sortiment aufzunehmen oder die Kühlschränke mit einer Tür zu versehen, um so Energie zu sparen.
Um diese Investitionen zu finanzieren, geht es nun darum, so viele Menschen wie möglich in den Laden zu bekommen. Der Inhaber oder die Inhaberin verpflichten sich, einen bestimmten Prozentsatz der Mehreinnahmen für diese soziale oder ökologische Verbesserung auszugeben.
Bei einem Carrot Mob sind also deine Mobilisierungstalente gefragt. Wahrscheinlich hat diese Form des „Smart Mobs“ auch ihren Namen von der berühmten Karotte, die man einem Kaninchen vor die Nase hält, um es anzulocken.
Einen Carrot Mob zu organisieren ist gar nicht so schwer. Das brauchst du dafür:
• Mitstreiter*innen: Du solltest etwa 3 bis 5 Mitstreiter*innen haben, auf die du dich wirklich verlassen kannst.
• Zeit: Ihr solltet mindestens 4 Wochen für die Vorbereitung einplanen, besser mehr. Dazu kommt dann noch die Zeit, die ihr für die Nachbereitung braucht. Denn natürlich solltet ihr nach dem Tag des Carrot Mob dokumentieren, wie die Folgen der Investition aussehen und was das Ganze gebracht hat.
• Medienkompetenz: Ideal ist es, wenn ihr euch ein bisschen auf Medienarbeit versteht, also einen Blog habt, Fotos oder vielleicht sogar Video machen könnt. Wenn ihr wisst, wie ihr über Facebook und Twitter Menschen erreichen könnt und vielleicht auch noch die lokale Presse für einen Beitrag gewinnen könnt.
• Eine Idee: Was wollt ihr mit eurem Carrot Mob bewirken? Geht ihr eher von einem Laden aus, den ihr besonders toll findet und überlegt euch dann ein passendes Thema? Oder bewegt euch ein Thema, das ihr mit einer bestimmten Art von Einzelhändler angehen wollt – etwa Buchläden, Tankstellen oder Boutiquen. Legt euch, bevor ihr Inhaber*innen absprecht, eure Begründung zurecht und führt aus, was diese davon haben.
• Ein Konzept: Wie lange soll der Carrot Mob dauern? Wie könnt ihr verhindern, dass die Aktion zum „Greenwashing“ wird, sondern eine echte Wirkung entfaltet? Wer soll bei dem Carrot Mob mitmachen und wie könnt ihr diese Menschen erreichen? Braucht ihr irgendwelche Genehmigungen vom Ordnungsamt? Müsst ihr für eine Finanzierung sorgen (etwa, um Flyer zu drucken etc.)?
• Einen Plan: Für den Tag selbst müsst ihr wissen, was ihr an Schildern, Aufklebern, Flyern etc. braucht, um der Aktion auch den passenden Flair zu verleihen. Überlegt euch im Vorfeld, was ihr macht, wenn (a) längst nicht so viele Menschen kommen, wie erhofft oder (b) die Massen auf euch einstürzen? Plant, wie ihr nach der Aktion mit den Menschen wieder in Kontakt kommen könnt, um ihnen von den Ergebnissen des Carrot Mob zu berichten.
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