Medien formen unsere Meinung. Je nachdem, welche Nachrichten-Websites und -kanäle du im Internet abonniert hast, welche Fernsehsendungen oder -sender du siehst, in welchen Social-Media-Gruppen oder Foren du unterwegs bist, welche Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher du liest und welche Dokumentarfilme du dir ansiehst, bestimmt ganz erheblich deine Sicht auf die Dinge.
Informationsüberflutung
Mit dem Privatfernsehen und dem Internet hat sich die Zahl der Nachrichtenquellen in den letzten Jahrzehnten im Vergleich zum letzten Jahrhundert vervielfacht. Durch das Internet hat quasi jede*r Zugang zu einem unendlich großen Wissenspool.
Lange Zeit verband sich damit die Idee, dass das Internet dadurch unsere Gesellschaften quasi automatisch demokratischer, aufgeklärter, gerechter und insgesamt besser macht. Abgesehen davon, dass das Internet aber auch für eine Reihe von negativen Entwicklungen gesorgt hat und wir mit der Masse an Informationen schlicht überfordert sind, ist dieser Effekt nicht eindeutig eingetreten. Womöglich sogar das Gegenteil.
Ich bastle mir die Welt, wie sie mir gefällt
Medienexpert*innen überlegen, ob das Soziale Web mit seinen Communitys, Blogging-Plattformen und Foren nicht auch dazu führt, dass sich die Menschen immer mehr in eine abgeschlossene Wahrnehmungsblase zurückziehen können. Vereinfacht gesagt guckten früher alle die gleichen Fernsehnachrichten. Heute nehmen die Menschen Neuigkeiten zum Teil sehr reduziert über die Streams und Communitys wahr, in denen sie sich eben bewegen.
Weil wir die freie Wahl haben, welche Informationen und Nachrichten wir uns ansehen, haben wir auch die Gelegenheit, uns nur noch das zuzumuten, was unsere Sicht auf die Dinge bestätigt. Und das tun wir unbewusst mit großer Wahrscheinlichkeit am liebsten – denn dies verspricht uns unbewusst Sicherheit und Stabilität.
Doch um den eigenen Horizont zu erweitern, neue Sichtweisen und Perspektiven zu entdecken und andere Meinungen und Positionen nachzuvollziehen, ist es gar nicht schlecht, mal gezielt in andere Medienkanäle reinzuschauen. Und genau das wollen wir mit dieser Aktion tun: einen Medientausch.
Nimm dir eine Woche Zeit, um die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu erleben.
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