Teppiche und Bodenbeläge machen Räume gemütlicher. Damit diese deine Gesundheit nicht belasten, solltest du laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Teppiche aus Naturfasern vorziehen und auf Schadstoffsiegel achten.
Nachteile von Kunststoffteppichen
Der BUND meint, dass etwa 98 Prozent aller Teppiche im Handel Kunststoffe enthalten. Meistens sei das auch völlig unbedenklich. Doch besonders bei sehr billigen Kunststoffteppichen ist laut der Umweltschutzorganisation Vorsicht geboten.
So könnten Weichmacher im Plastikrücken Leber und Nieren schädigen; Flammschutzmittel könnten das Nervensystem angreifen; Nervengifte gegen Insekten, wie das synthetische Pyrethroid, könnten zudem auch unser Hormonsystem schädigen.
Ein Hinweis auf schädliche Stoffe soll ein durchdringender Geruch sein, der selbst nach vier Wochen noch in der Luft liegt. Spätestens, wenn du Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Atemnot oder Konzentrationsstörungen feststellst, solltest du prüfen, ob das möglicherweise mit den Ausdünstungen deiner Teppiche in Verbindung stehen könnte. Um das festzustellen kannst du zum Beispiel die Schadstoffe in deiner Wohnraumluft messen lassen.
Umweltfreundliche Teppiche
Wenn du bereits beim Kauf sichergehen willst, dass deine Teppiche gut zu dir und der Umwelt sind, solltest du Teppich aus Naturfasern und ohne PVC-Rücken nehmen.
Der Vorteil der Naturfaserteppiche ist, dass sie atmungsaktiv, antistatisch und Schmutz abweisend sind. Kunststoffteppiche sind dagegen natürlich oft günstiger. Überlege dir, ob du die tierfreien Alternativen wie Kokos- oder Sisalfasern möchtest oder ob für dich auch Fasern von Wolle und Ziegenhaar infrage kommen.
Außerdem gibt dir das Schadstoffsiegel der Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden (GuT) Auskunft darüber, wie umweltfreundlich ein Teppich hergestellt ist. Darüber hinaus kannst du auch noch sicherstellen, dass deine Teppiche fair hergestellt wurden. Darüber gibt zum Beispiel das FairTrade-Siegel Auskunft (das es auch für Teppiche gibt) oder das Rugmark Siegel, die sich zum Beispiel für die Abschaffung von Kinderarbeit in der Teppichindustrie einsetzen.
Weitere Infos dazu findest du zum Beispiel bei FairTrade, der NGO Good Weave oder auf der Homepage von Rugmark.
Kork als gute Alternative
Neben Teppichen gibt es natürlich noch andere Bodenbeläge, die für eine gemütliche und wohlige Atmosphäre sorgen. Viele Vorteile soll dabei zum Beispiel ein Parkett aus Kork liefern: Es ist fußwarm, antistatisch, federnd (und eignet sich dadurch auch für die Rollen von Bürostühlen) und resistent gegen Fäulnis.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt Kork-Platten mit einer Stärke von mindestens vier Millimetern, damit sie nach einigen Jahren noch einmal abgeschliffen werden können. Für Allergiker eigneten sich zudem Kork-Paneelen, die man ohne Klebstoff zusammenklickt. Der BUND rät beim Kauf nach dem ''Kork-Logo" – das Gütesiegel des Deutschen Kork-Verbandes (http://www.schoener-leben-mit-kork.de/de/) – Ausschau zu halten. Es soll garantieren, dass das Material frei von Schadstoffen ist.
Holzböden
Ökologisch behandelte Holzböden sind natürlich besonders schön und atmosphärisch. Achte darauf, dass du natürliche Öle und Wachse zu dessen Pflege verwendest. Wenn du einen neuen Holzboden verlegen (lassen) möchtest, solltest du unbedingt Holz aus nachhaltiger Produktion verwenden und am besten heimisches Holz aus deiner Gegend. Zertifikate wie das von Naturland oder dem FSC-Siegel des Forest Stewardship Council sollen dies sicherstellen – wobei zumindest das FSC-Siegel auch schon in der Kritik stand.
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