Natur entdecken

Natur entdecken: Ein meditativer Spaziergang

Natur entdecken: Ein meditativer Spaziergang

Wenn ihr an eurem Wunschort angekommen seid, geht es an die eigentliche Übung. Ihr wechselt euch nun ab: Einmal führt der*die eine den*die andere*n – und dann umgekehrt. Lasst euch dafür ruhig Zeit. Eine halbe Stunde hört sich zwar viel an, aber die Wirkung ist toll, weil man sich mit der Zeit immer mehr in die Übung hineinfühlen kann.

Führt die folgenden Schritte in absolutem Schweigen durch. Verständigt euch ab jetzt nur noch über die folgenden Wege.

 

Führen und geführt werden

Der*diejenige von euch, der*die sich als erstes führen lassen will, schließt nun die Augen. Der*die andere führt, in dem er*sie den*diejenige*n mit den geschlossenen Augen an den Schultern fasst und sanft durch die Gegend dirigiert. Das alleine ist schon nicht ganz so einfach, weil du dich mit geschlossenen Augen auf einmal auf den Tastsinn deines Fußes verlassen musst, um nicht über Stock und Stein zu stolpern, unter einem Ast hindurchzugehen oder eine kleine Treppe hochzusteigen etc.

 

Tasten und riechen

Der*diejenige der*die führt, kann sich interessante Fleckchen aussuchen, um seinem*r „blinden“ Partner*in spannende Dinge zum Fühlen, Riechen und vielleicht ja auch Schmecken zu liefern (letzteres aber nur, wenn ihr euch ganz sicher seid, dass die Kräuter oder Beeren tatsächlich essbar sind!). Wenn ihr an so einem Ort angelangt seid, nehmt ihr einfach die Hand eures Partners oder eurer Partnerin und führt sie zu der Stelle, die diese*r erfühlen soll. Oder ihr zerreibt einige Blätter in eurer Hand und haltet sie ihm zum Riechen unter die Nase etc.

Neue Perspektiven sehen

Ihr könnt bei dem Spaziergang aber auch noch eine Wahrnehmung ansprechen: Das Sehen. Wenn ihr als Führer*in meint, dass ihr eine tolle Perspektive entdeckt habt – sei es nun ein toller Ausblick oder ein kurioses Detail – dann könnt ihr eurem*r Partner*in signalisieren, dass er die Augen öffnen soll, indem ihr ihm oder ihr mit der Hand auf eine der beiden Schultern klopft.

Dann öffnen sich die Augen wie kleine Vorhänge – ihr werdet merken, dass das für den*die Nicht-Sehenden ein ziemliches Spektakel ist, weil die Momentaufnahmen dadurch so eindrücklich werden, dass man zuvor vollkommen auf alle anderen Sinne angewiesen war.
Wenn der*die Führende ein zweites Mal auf die Schulter klopft, schließt der*die Geführte wieder seine Augen und der Spaziergang geht weiter.

 

 

Wechselt nach ungefähr einer halben Stunde!

 

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Initiator*in
Ilona Koglin
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