Lebensmittel retten und daraus ein Koch-Experiment machen? Das geht ganz hervorragend: Mit dem Foodshariment. Denn wer bei der Bewegung der Foodsharer mitmacht, die Lebensmittel vor der Tonne retten, weiß nie genau, was für Zutaten auf dem Küchentisch landen. Daraus immer wieder etwas Leckeres zu zaubern, erfordert mitunter Phantasie und Improvationsvermögen: Was tun mit Unmengen an Brot? Was nehmen, wenn Eier fehlen?
Von der Kunst zum Experiment
Als Künstlerin erforsche ich kochend den Lebensmittelüberschuss in unserer Gesellschaft. Mir geht es darum, mit anderen Menschen zusammen herauszufinden, wie und warum ein Lebensmittel von der wertvollen Nahrung zum wertlosen Überschuss wird. Im privaten Vorratsschrank sammeln sich oft Zutaten an, die man für ein ganz spezielles Rezept eingekauft hat oder Kuriositäten, die man von einer Reise mitgebracht oder geschenkt bekommen hat.
Dazu gehören oft seltsame Gewürzmischungen oder auch Nudeln in besonderen Formen und ähnliches. In meinen foodshariment-Workshops sammele ich gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diese und andere Überschüsse, untersuche die Ernährungs- und Kochgewohnheiten, die dahinterstehen. Dann überlegen wir gemeinsam, wie wir daraus etwas Neues, etwas ganz Besonderes kreieren können.
Foodshariment und Foodsharing
Über die foodshariments (Facebook) bin ich auch zu der Initiative foodsharing gekommen. Wir Foodsaver setzen uns aktiv gegen Lebensmittelverschwendung ein und „retten“ Lebensmittel, die ansonsten weggeworfen würden. Die Plattform foodsharing.de basiert zu hundert Prozent auf ehrenamtlichem Engagement und auch das Retten und Teilen von Lebensmitteln findet geldfrei statt.
Über die Plattform kann man seine Lebensmittelüberschüsse als Essenskorb einstellen oder in einen der öffentlichen Übergabeorte, einen sogenannte Fairteiler bringen. Wir schließen aber auch Kooperationen mit meist kleinen Lebensmittelhändlern und retten deren Lebensmittelüberschüsse vor der Tonne. Bei uns kann jeder mitmachen, egal ob jemand bedürftig ist oder nicht.
Lebensmitteln einen Wert geben
Für mich ist es wichtig, dass man Lebensmittel wieder einen besonderen Wert an sich gibt. Also dass man sich nicht nur über die drei Euro fünfzig ärgert, die da in der Mülltonne landen, wenn man ein Stück Parmesan wegschmeißt. Sondern dass wir erkennen, dass unsere Nahrung einen Wert an sich hat. In unserer Gesellschaft ist es viel zu einfach, Lebensmittel wegzuschmeißen. Wir haben die Wertschätzung für unsere Nahrung ziemlich verloren.
Dazu gehört auch zu erkennen, was wirklich gut für uns ist. Wir sind da ja ziemlich beeinflusst von der Werbung und den ganzen Produkten, die so auf dem Markt sind. Bei vielem weiß man ja gar nicht mehr, was da so alles drin ist. Durch foodsharing und foodshariments kann man hingegen lernen, wieder seinen eigenen Sinnen zu vertrauen.
Hallo Anja,
vielne Dank für Dein Video, das hat mir sehr gut gefallen. Ich beschäftige mich seit ca. Jahren mit der Vermeidung von Müll, einem nachhaltigeren Lebensstil, ernähre mich seit 5 jahren vegan….. aber es gibt noch viel umzusetzen, immerhin sind wir, mein Mann und ich mit unserer Tochter auf dem Weg.
Ich arbeite im Vertrieb eines großen IT Unternehmens, berate in Richtung Digitalisierung. Immer wieder stelle ich mir in letzten Zeit die Sinnfrage.
Ich würde gern mitwirken, gemeinsam mit anderen etwas bewegen.
Beim EInkaufen nutzen wir den WOchenmarkt, einen Umverpacktladen und für manche Produkte dann noch den Bioladen. WIr haben eine tolle nachbarschaftliche Gemeinschaft, wo aucn der ein oder andere Interesse zeigt.
Hier in Ahrensburg bei Hamburg würde ich gern das Thema Foodsharing und -saving in Gang bringen, ich glaube das gibt es hier noch nicht. WIe kann ich das am besten angehen? Foodsharing Hamburg habe ich bereits angeschrieben und warte auf Rückmeldung. WIe kann ich mit den ABlauf vorstellen? Wer richtet Fairteiler Stellen ein? Müsste man mit dem Rathaus Kontalt aufnehmen?
Über Deine RÜckmeldung würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße nach Hamburg
Sonja