Aktion: Nachbarschaftsgruppe | NACHBARN

Aktion: Nachbarschaftsgruppe | NACHBARN

Wie können wir ökologischer, gemeinschaftlicher und auch noch besser zusammenleben? Diese Frage wollen wir nicht alleine beantworten. Wir wollen die Kraft der kollektiven Intelligenz nutzen. Und deshalb wollen wir in unserer Nachbarschaft eine Gruppe gründen, die sich genau mit dieser Frage beschäftigt.

Vorbild: Die Transition Town Bewegung

Vor etlichen Jahren gab es in Hamburg eine recht aktive Transition-Town-Bewegung, in der wir uns engagiert haben. Überall auf der Welt gibt es Ableger dieser Bewegung: Menschen tun sich in Stadtteilen oder Kleinstädten zusammen und überlegen sich: Wie sähe unser Leben eigentlich ohne fossile Energieträger aus? Und dann setzen sie Ideen und Projekte um, die diesem Leben entgegen kommen:

Sie gründen Gemeinschaftsgärten, eignen sich vergessene Reparatur- und Herstellungsfähigkeiten wieder an (etwa das Imkern oder Schuhe reparieren) und sie stärken die lokale Wirtschaft (zum Beispiel mit einer Regionalwährung) – denn fest steht: Wer zum Beispiel mit viel, viel weniger bis gar keinem Öl auskommen will, der kann sich die Güter des täglichen Gebrauchs nicht von anderen Kontinenten herschicken lassen.

Aus dieser Idee heraus sind bereits viele Gemeinschaften entstanden, die alle möglichen, tollen Dinge zusammen angeschoben haben. 2013 hat sich die Transition Town Bewegung in Hamburg leider für aufgelöst erklärt. Unser Fazit war, das Hamburg anscheinend zu groß ist, als dass die Idee funktioniert hätte. Vielleicht müsste man versuchen in den verschiedenen Stadtteilen diese Bewegung umzusetzen – aber das hat sich irgendwie nicht ergeben.

Die Idee hinter der Nachbarschafts-Wandel-Gruppe

Nun leben Marek und ich in einer Genossenschaftssiedlung, in der es eine historisch gewachsene Gemeinschaftsstruktur gibt: Es gibt ein gemeinsames Kulturhaus, in dem Theater und Kunstausstellungen stattfinden. Es gibt eine eigene Zeitschrift, die ehrenamtlich hergestellt wird. Es gibt einen Gartenausschuss und eine Gruppe, die sich um ein öffentliches Beet kümmert. Es gibt Flohmärkte – und noch einiges mehr.

Deshalb dachten wir uns schon lange, dass unsere Siedlung eigentlich ideal wäre, um eine Art Transition-Town-Gruppe zu gründen. Natürlich keine ganz richtige, weil unsere Siedlung zu klein ist – zum Beispiel gibt es hier keine regionale Wirtschaft, weil es eben vor allem eine Wohngegend ist. Aber die Grundfragen könnten ähnliche sein:

  • Wie können wir Gemeinschaft fördern?
  • Wie können wir ökologischer, klimafreundlicher und energie-bewusster leben?
  • Wie können wir untereinander tauschen, teilen und leihen?
  • Wie können wir uns vernetzen und uns gegenseitig unterstützen?
  • Wie können wir dabei jede Menge Spaß haben und unheimlich viel lernen?

Denn – so viel scheint uns klar – die Nachbarschaft ist ein ganz wesentlicher Baustein für ein öko-sozialeres Leben. Man mag sich seine Nachbarn nicht immer aussuchen können. Aber klar ist, dass es überaus sinnvoll ist, regional Netzwerke aufzubauen. Genauso wie es ökologisch (und ggf. auch sozial) sinnvoll ist, regionale Güter bei regionalen Anbietern zu kaufen.

Keine einfache Sache

Doch uns war auch klar, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, so eine Gruppe zu gründen. Man muss schon viel Zeit investieren – und ein bisschen Glück braucht man auch, damit die richtigen Leute zusammentreffen. Doch da wir diesen Monat nun mal beim Thema "Nachbarschaft" sind, haben wir unseren Inneren Schweinehund und unsere Schüchternheit über Bord geworfen und einfach losgelegt: Wir haben angefangen, genau so eine Gruppe zu gründen.

Wir haben alle Kanäle genutzt, die uns zur Verfügung standen, um Menschen für die Idee zu gewinnen: Wir haben bei Facebook in der Gruppe unserer Siedlung gepostet. Wir haben ein Inserat in der Siedlungszeitschrift geschalten. Wir haben Flyer gemacht und verteilt und Menschen persönlich angesprochen und eingeladen. Nun steht für uns das erste Treffen an und wir sind gespannt, wie es weiter geht.

Weitere Tipps für's Netzwerken und die Selbstorganisation von solchen Gruppen, findest du in unserem Video.

Und wie es bei uns weitergeht, das erfährst du dann demnächst auch hier bei uns!

 

aktion_hallo_nachbarAktion: Hallo Nachbar

Du musst ja nicht gleich eine dauerhafte Gruppe gründen – ein guter erster Schritt hin zu einer starken Nachbarschaftsgemeinschaft ist schon mal, wenn du deine Nachbarn kennenlernst. Wie du das machen kannst? Dazu gibt es Tipps und Ideen in dieser Aktion:

Aktion: Hallo Nachbar

Kommentare (2)

  • Suswersonst

    Super, genau mein Thema im Moment! Vielen Dank für die hilfreichen Tipps!

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