Michael Liebert ist Fachreferent auf dem Gut Karlshöhe. Er kümmert sich um das Thema Klimaschutz und organisiert Veranstaltungen. Im Video erzählt er von seiner ganz besondere Beziehung zur Natur.
Kommen, sehen und anfassen
Das Gärtnern auf dem Gut Karlshöhe ist natürlich ein ganz wichtiger Baustein. Ich sitze hier inmitten eines Bauerngartens und da legen viele Leute Hand an und gucken, was eigentlich an regionalem Gemüse hier wächst. Und das auch die Bevölkerung in der Stadt auch wieder einen Kontakt zu dem bekommt. Unsere große Aufgabe ist es immer wieder, es einfach allen Hamburgerinnen und Hamburgern zu zeigen: Kommt her, seht und fasst selbst mit an.
Etwas, was größer ist als ich selbst
Natur ist seit ich denken kann - vielleicht auch schon vorher - für mich das aufregendste Erlebnis was ich kenne. Ich brauche mich nur in ein Stück Wald zu stellen und dann bin ich im Kontakt mit etwas und fühle eine Verbundenheit, was ich auch nur in der Natur empfinden kann. Da habe ich noch gar nicht so die richtigen Worte für. Aber es ist der Inbegriff von Verbundenheit und mich eingebettet sein fühlen in etwas, was größer ist als ich selbst.
Mein Blick hat sich geändert
Ich glaube, für jeden und für jede gibt es jeden Tag den Weg in die Natur. Ich habe irgendwann einfach angefangen morgens, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit bin, statt die Menschen oder vielleicht die Autos etwa anzugucken, einfach mal zu gucken: Wow, an der Straße stehen tolle Bäume! Die kann ich sehen und ich schaffe es oft, dass ich jeden Morgen eigentlich nur durch Grün auf dem Weg zur U-Bahn bin, weil sich mein Blick geändert hat.
Natur verbindet mich mit Menschen
Beim Gärtnern bin ich immer noch so ein bisschen auf Hilfe angewiesen, das heißt, um mit anderen zusammen zu sein, da muss mich doch jemand an die Hand nehmen, weil ich leider dazu neige, ehrfürchtig stehen zu bleiben, vor dem, was einfach schon da ist. Und meine, gar nichts tun zu müssen.
Mir geht immer so, wenn ich andere Menschen sehe, die einfach stehen und ich merke, dass sie Natur einatmen. Das verbindet mich zutiefst mit diesen Menschen. Ohne, dass ich jemals mit denen Augenkontakt hatte oder je ein Wort gesprochen habe.
Guerilla Gardening
Ich glaube zum gemeinsamen Gärtnern - das ist ein bisschen meine Erfahrung auf Gut Karlshöhe - braucht man erst mal ein bisschen Mut, Offenheit, um zu sagen: Ich entdecke vielleicht ein Fläche bei mir in der Straße, an einem Baum, wo ich einfach was tun kann und ich glaube einfach mal, Nachbarn ansprechen und zu sagen: Mensch, wollen wir hier nicht ein paar Sonnenblumen anpflanzen, das ist so ein bisschen, wie es heißt Guerilla Gardening. Ich glaube, einfach seinen eigenen Mut in die Hände nehmen und sich die Stadt zurück zu erobern.
Wir Menschen sind Teil der Natur
Mein Traum vom Zusammenleben mit der Natur ist erst mal, das kann man natürlich nicht verordnen, dass Menschen empfinden, dass sie gar nicht getrennt sind von der Natur. Sondern wir sind ein Teil der Natur und ich glaube, wenn mehr Menschen in Zukunft das Gefühl für sich selbst auch haben, dann wird sich das Gesicht unserer Städte und unserer Kulturlandschaften grundlegend verändern.
Es gibt so viele Möglichkeiten des Gärtnerns
Ich glaube in einer Stadt wie Hamburg wäre es doch mal ein Schritt, Dinge einfach sein zu lassen. Vielleicht gibt es auch ein kleines Stückchen Wald am Straßenrand. Das gibt es immer wieder. Und man lässt den umgefallenen Baum einfach mal liegen. Man lässt das Gras auf dem sogenannten "Begleitgrün" einfach mal wachsen, damit auch Stadtkinder mal blühendes Gras sehen können...
Und hier geht es zur Webseite vom Gut Karlshöhe.
Du hast Lust bekommen, selbst zu gärtnern? Vielleicht fängst in ganz kleinen Schritten bei dir zuhause mit einem Zimmergarten an. Hier erfährst du wie es geht.
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