Nun geht es ans Eingemachte: Jede und jeder in der Gemeinschaft kann seine Kritikpunkte oder Konflikte schildern. Nehmt euch einen Punkt nach dem anderen vor.
Wenn ihr eure Kritik formuliert, dann ist es wichtig, dass ihr euch an zwei Regeln haltet:
- Rede in Ich-Form. Rede also nicht von Verallgemeinerungen wie „man“ oder „wir“, sondern ganz konkret von dem, was dich bewegt, ärgert, verunsichert, bekümmert...
- Keine Schuldzuweisungen. Auch wenn es schwierig ist – widerstehe der Versuchung den anderen mitzuteilen, was du meinst, was der andere falsch macht oder Blödes denkt. Erstens ist das deine subjektive Sichtweise und es ist durchaus möglich, dass du dich doch täuschst (auch wenn du es nicht glauben kannst). Zweitens verhinderst du damit, dass andere sich für dich und eine gemeinsame Lösung öffnen können.
Tipp: Kummerkasten
Wenn ihr euch oft trefft – zum Beispiel einmal in der Woche oder alle zwei Wochen könnt ihr eure Konflikte und Kritik auch auf Zettel schreiben und in einem Glas, einer Schachtel oder Kiste sammeln. So geht auf keinen Fall etwas verloren. Es braucht aber auch ein bisschen Übung und Disziplin, um seine Wut oder seinen Frust nicht im Alltag herauszublubbern, sondern bis zu dieser Runde zu warten, um Konflikte zu lösen – und sie bis dahin beiseite zu legen.
In der Runde könnt ihr dann die Kiste mit den Konflikten öffnen und euch einen nach dem anderen vornehmen. Bei manchen Ärgernissen werdet ihr feststellen, dass sie sich von selbst erledigt haben. Andere sind dagegen vielleicht nur ein Symptom eines größeren Konflikts, der schon eine ganze Weile schwelen kann. Es ist daher wichtig, sich die Kritikpunkte sorgfältig anzusehen und nicht zu leichtfertig darüber hinwegzugehen, nur weil der erste Ärger verflogen ist. Im Gegenteil: Jetzt habt ihr die Gelegenheit, um darüber in Ruhe und ohne allzu viele negative Emotionen sprechen zu können.
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