Die Repair-Bewegung in Deutschland boomt. Das ist schön – denn der geplante, vorzeitige Verschleiß vieler Produkte geht zurecht immer mehr Menschen auf die Nerven. Kaum hat man etwas gekauft, geht es auch schon wieder kaputt. Dabei wissen wir heute kaum noch, was man so alles reparieren kann! Ina Hemmelmann vom Netzwerk Reparatur-Initiativen (www.reparatur-initiativen.de) berichtet aus ihrer Erfahrung.
Das Reparieren von Dingen hat eine lange Tradition. Wahrscheinlich schon so lange, wie Menschen Kleidung, Schuhe, Werkzeuge, Geschirr und vieles mehr nutzen. Doch heute scheinen viele vergessen zu haben, dass das möglich ist. Es ist einfacher, bequemer und für viele auch schöner, einfach etwas Neues zu kaufen, als etwas Vorhandenes zu reparieren.
Doch Ina Hemmelmann, Mitarbeiterin der anstiftung ertomis und zuständig für das Netzwerk Reparatur-Initiativen, sieht einen positiven Trend: Immer mehr Menschen, so berichtet sie in unseren Skype-Call, interessieren sich für's selbst Reparieren und die Repair-Bewegung. So schießen zum Beispiel Repair-Café – eine dänische Erfindung, bei der Reparaturspezialisten auf Laien treffen und diesen bei Kaffee und Kuchen das Reparieren beibringen – nahezu wie Pilze aus dem Boden. Jede Woche gründen sich mehrere Reparatur-Initiativen in Deutschland: Gruppen – die gemeinsam Repair Café, Reparaturbars, Reparier-Cafés oder wie auch immer man sie nennen mag – gründen möchten.
Das Netzwerk Reparatur-Initiativen bildet eine Plattform für alle die Initiativen und Engagierten der Repair-Bewegung. Auf der Website findest du eine Übersicht über alle vorhandenen Gruppen und Termine. So kannst du nachschauen, ob in nächster Zeit ein Repair Café in deiner Nähe stattfindet – oder ob es eine Gruppe gibt, der du dich anschließen möchtest. Dabei sind natürlich vor allem auch Menschen mit Expertenwissen gefragt. Mittlerweile kooperieren auch kleine Handwerker mit den Initiativen: Kleine Dinge kann man dann gegen eine Spende im Repair Café unter Anleitung der Handwerker reparieren. Größere Dinge zu ihm zur Reparatur bringen.
Warum das Reparieren so toll ist, das verrät Ina Hemmelmann in diesem Interview...
Aktion: Repair-Café organisieren
Hast du Lust, Teil der Repair-Bewegung zu werden – aber in deiner Nähe gibt es kein Repair-Café? Dann starte doch einfach deine eigene Reparatur-Intitiative. Das Netzwerk Reparatur-Initiativen hat für dich eine Aktion erstellt, die dir zeigt, wie das geht:
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