Bei dieser Aktion lassen wir uns auf ein kleines Abenteuer ein: Mit geschlossenen Augen durch die Natur führen lassen. Ein unvergleichliches Erlebnis!
Wir machen uns auf den Weg
Wir machen uns auf den Weg, denn wir wollen die Natur entdecken - bei uns in der Nähe. Es regnet. Das Wetter wird höchstwahrscheinlich unberechenbar, aber wir stellen uns. Wir sind ja gut angezogen, haben Kapuzen auf und in insofern wird wohl nicht allzu viel passieren mit uns. Denn wir wollen heute weiter gehen als je zuvor. Wir gehen ins Unterholz und haben uns einiges vorgenommen. Die Natur zu entdecken ist auf jeden Fall eine spannende Angelegenheit.
1. Schritt: Vorbereitung
Für diese Aktion brauchst Du nicht viel: Lediglich jemanden, der die Übung mit Dir zusammen macht, etwa eine Stunde Zeit, ein Gerät, dass Dich akustisch erinnert, wenn die Zeit herum ist – und natürlich ein Fleckchen Natur. Wir haben uns für das nahe gelegene Naturschutzgebiet entschieden.
2. Schritt: Meditativer Spaziergang
Wir sind in der "Wildnis" angelangt und es geht los. Es geht so, dass wir uns abwechseln: Einer von uns beiden ist jeweils der Führer oder die Führerin und der andere hat die Augen geschlossen. Die Führerin oder der Führer gucken einfach, dass derjenige, der die Augen geschlossen hat möglichst spannende sensorische Erfahrungen machen kann.
Zum Beispiel kann er die Hand nehmen und irgendwo hin führen, wo er denkt, da ist zum Beispiel eine interessante Baumrinde. Oder da ist ein interessantes Moos, ein Stein oder irgendwas.
Die zweite Variante ist, dass die Führerin oder der Führer links auf die Schulter klopft. Dann macht die Person die Augen auf und guckt. Und wenn rechts geklopft wird, werden die Augen wieder geschlossen. Und lassen sich beispielsweise bestimmte tolle Ausblicke anbieten. Spannend ist auch, wenn man den Blick auf bestimmte natürliche Strukturen richtet oder solche Sachen.
Und die dritte Variante ist, dass wenn ihr irgendetwas findet, was gut riecht, z.B. einen Rosmarinzweig oder sonst etwas. Dass ihr zum Beispiel ein Blatt zerreibt und demjenigen unter die Nase haltet. Oder vielleicht feuchtes Laub. Das riecht ja auch besonders gut.
Wichtig bei der ganze Sache ist die Stille! Also nicht reden. Nicht kommentieren. Keine Anweisungen geben, wie jetzt geht´s hier links oder rechts, Fuß hoch oder so,sondern wirklich achtsam sein und auf den Weg achten, gucken, wo lassen sich spannende Sachen entdecken.
Und nach der Hälfte der Zeit wird gewechselt.
Wir machen uns auf den Weg. Mal sehen, was daraus wird.
Ein paar Eindrücke
3. Schritt: Wahrnehmung ausklingen lassen
Später haben wir noch gewechselt, das heißt, ich durfte Ilona führen. Doch der Regen wurde so stark, dass wir das nicht mehr aufgenommen haben.
Mareks Eindrücke
Mensch, das war eine Erfahrung: So etwas habe ich in der Art noch nicht erlebt. Einmal natürlich, weil es so regnet und zum anderen, weil ich mich im wahrsten Sinne des Wortes hierfür ganz in die Hände meiner Begleitung geben musste. Denn ich sehe nichts. Ich weiß nicht, wo es hin geht und nehme natürlich die kleinsten Hinweise dankbar auf. Ob jetzt der Boden uneben ist, ob irgendwelche Dinge sich als Widerstand in den Weg stellen könnten. Auf jeden Fall ist es unvergleichlich. So etwas habe ich noch nicht gemacht und es hat mir großen Spaß gebracht. Ich kann jedem nur empfehlen, das auch mal zu machen.
Im Übrigen, für einen Menschen der blind ist, ist es die ganze Zeit so und auch daran musste ich denken, während meiner Tour eben.
Es war, wie gesagt, Natur pur! Besonders auffällig war, dass immer dann, wenn ich die Augen geöffnet habe, ich aus einer absoluten Orientierungslosigkeit wieder ein Bild vor Augen hatte. Ich wusste nach einiger Zeit überhaupt nicht mehr wo ich war. Ich kenne hier zwar die Strecke so ein bisschen, aber da wir querfeldein gegangen sind war es echt schwierig sich zu orientieren. Und dann plötzlich, für einen Moment, eine Szene zu haben. Und diese Szene dann wieder mitzunehmen, ohne zu wissen, wohin es geht, das war schon sehr auffällig. Das hat noch mal einen ganz anderen Blick auf die Natur gegeben, weil man nur diesen einen Augenblick und nicht die Natur die einfach nur an einem vorbei rauscht. Und das hat diesen Augenblick, hat diesen Moment und diesem Platz noch mal eine besondere Bedeutung gegeben.
Ilonas Eindrücke
Ich bin klitschnass - von oben bis unten. Aber es war richtig cool. Wir sind total weit gekommen durch den Wald. Ich wusste auch zum Schluss - und ich kenne das Raakmoor in und auswendig - nicht mehr wo ich bin. Matrek hat mir auf die Schulter geklopft, ich habe geguckt und dachte: Wo bin ich hier?
Mein Thema waren aber die Bäume: Ich habe angefangen bei einem umgeworfenen Baum. Bei den Baumwurzeln, über das vermodernde Holz, hin zu ganz jungen Ästen, Zweigchen und Trieben. Ja, mein Thema ist der Baum - und eben der Kreislauf des Lebens. Das fand ich total inspirierend und schön. Sowohl die Natur zu entdecken, als auch das, was die Natur mir zu sagen hat.
Unser Fazit
Wir haben noch eine ganze Weile über unsere Eindrücke gesprochen und uns vorgenommen, das unbedingt zu wiederholen. Vielleicht im Sommer und woanders. Auf jeden Fall aber mit genügend Zeit für das intensive Erlebnis Natur.
Wenn ihr diese Aktion auch gemacht habt, freuen wir uns über Kommentare oder vielleicht sogar eine Videobotschaft. Ansonsten bis zum nächsten Mal. Lass es euch gut gehen!
Du hast Lust bekommen und möchtest nun selbst mal die Natur entdecken und eine intensive Erfahrung dabei machen? Hier findest du die Aktion.
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