Wohnraumdiät: Zeitschriften, Fotos und Postkarten | EINRICHTEN

Wohnraumdiät: Zeitschriften, Fotos und Postkarten | EINRICHTEN

Eine Woche dauert sie schon, die Wohnraumdiät. Und das allein in einem Zimmer, im Büro. Ich habe über 20.000 Dinge gezählt, was heißt geschätzt. Allerdings auch mit Kleinigkeiten. Da war jedes Blatt mit dabei, jeder Stift und alles was sich hier im Raum so aufhält - und ich bin zu dem Entschluss gekommen: Das ist viel zu viel! Nach der Inventur habe ich mir gesagt, dass 50 Prozent der Dinge weg können. Ich habe mit der 12-Monatsregel herausgefunden, dass ich viele Dinge eigentlich auch gar nicht mehr brauche und nicht nur zwölf Monate, sondern wesentlich länger nicht mehr angerührt habe.

In diesem Video zeige ich, wie ich mich von Zeitschriften getrennt habe, die ich normalerweise liebe zu sammeln. Wie ich mit Fotos umgegangen bin, die in mehreren Alben waren. Und ich spreche auch noch mal über die Postkartensammlung die ich habe. Das sind alles Dinge die ich mir jetzt etwas näher angucke. Ich weiß nicht, ob es bei Euch ähnlich ist, aber da gab es einiges zu tun...

Ein pickepacke volles Regal

So sah das Regal vorher aus. Bis auf den letzten Zentimeter gefüllt. Vor allem mit Büchern, Zeitschriften und Unterlagen, die wir aufbewahren müssen.

Wohnraumdiät: Zeitschriftenregal

Mein Ziel: Ich will es komplett auflösen und die restlichen Dinge in den dann hoffentlich leeren Regalen unterbringen. Und das ist richtig Arbeit...

Angefangen habe ich mit den Zeitschriften. Man sieht, hier klafft ein richtig großes Loch. Das war alles mal voll mit einzelnen Ausgaben auch älterer Zeitschriften die ich gesammelt habe, weil mich daran Themen interessieren. Ich war ziemlich rigoros und man sieht noch den Rest.

Wohnraumdiät: Zeitschriftenregal nachher

Und zwar die Aufsteller, die ich hier habe und darin habe ich jetzt mal die Beiträge die ich behalten möchte gesammelt. Ich habe so kleine Zettelchen in die Aufsteller gesteckt. Darauf steht dann beispielsweise: "Computer", "Gesellschaft", "Politik", noch mehr "Politik", "Umwelt" oder auch "Wirtschaft". Und daneben noch ein paar Sachen, die ich noch nicht genau zuordnen kann. Aber das hilft auf jeden Fall bei der weiteren Sortierung.

1. Zeitschriften ausdünnen

Das ist jetzt mal ein Beispiel: Diese Zeitschrift, die ich 2006 gekauft habe, die steht die ganze Zeit in einem Aufsteller und ich glaube, dass es gar nicht notwendig ist, sie komplett aufzubewahren.

Wohnraumdiät: Zeitschriften asudünnen

Wozu ich bis jetzt nicht gekommen bin, was ich aber jetzt mit allen Zeitschriften einfach mal mache, ist, dass ich sie ausdünne und das heraus nehme, was ich letztendlich brauche.Ich mache das so:

  • Ich nehme mir erst mal nur das Cover. Das behalte ich nämlich aus Dokumentationszwecken, um auch später noch zu wissen, was für eine Quelle das war.
  • Dann gucke ich mir an, welcher Artikel mich interessiert hat (meist ist es der Beitrag, der auf dem Titel erwähnt wurde).
  • In diesem Fall geht es um das Thema: "Kann Öko-Essen halten, was es verspricht?" Den Rest habe ich schon gelesen. Den brauche ich nicht mehr.

Ich schnappe mir also den Rest - weg damit. Kommt auf den Stapel für den Papiermüll. Ich schaue mir an, wie lang der Artikel ist, nehme mir nur diesen Part und lege dann den Artikel hinter den Titel. Beides behalte ich und habe tatsächlich nur noch ein paar wenige Seiten, um die es geht. Und die kann ich dann jederzeit hervorholen und darin lesen, wenn ich sie brauche, bis ich es vielleicht mal gänzlich wegschmeiße, wenn die Inhalte überaltet sind. Aber interessant ist: Wesentlich mehr Material kann eigentlich sofort weg.

Wohnraumdiät: Zeitschriften asudünnen

An diesem einem Artikel, den ich eben aus der Zeitschrift herausgenommen habe, kann ich demonstrieren, wie ich als nächstes verfahre: Ich habe Archivboxen mit unterschiedlichen Themen und da gibt es eine Sektion, die nennt sich "Umwelt". Da habe ich schon ein paar Beiträge drinnen, anderes Material, das mich interessiert hat. Und da kommt einfach nur noch dieser Artikel hinein. Wenn es zu viel wird für eine Mappe, in die ich es hinein tue, kann ich jederzeit weitere Unterthemen bilden.

Wohnraumdiät: Zeitschriftenbeiträge archivieren

Dann sortiere ich die Mappe zurück in ihre Sektion und später kommen noch die anderen Beiträge die ich auch noch habe. Und lassen sich ganz schnell Artikel aus 100 - 150 Zeitschriften auf eine recht kleine Menge und wenige Zentimeter schrumpfen. Und das ist genau das, was ich erreichen möchte. Und ich habe dazu noch den Vorteil, dass ich die Sachen schneller finden kann, wenn ich sie brauche.

2. Fotoalben auflösen

Als nächstes kamen die Fotoalben. Davon habe ich jede Menge, denn mit den Jahren sammelt sich so einiges an Fotos an. Ich habe mich entschlossen, alle Alben aufzulösen und die Fotos darin platzsparender und auch systematischer zu sammeln. Man kann hier sehen: Das sind etliche Zentimeter im Regal gewesen un die waren noch nicht einmal bis auf die letzte Seite gefüllt mit Fotos. Insofern eine echte Platzverschwendung.

Wohnraumdiät: Fotoalben auflösen

Jetzt habe ich alle Bilder in dieser Box. Das sieht zwar alles noch etwas durcheinander aus. Auf manche habe ich kleine Zettelchen geklebt, um zu wissen, wann das gewesen ist. Und ich werde sie demnächst dann noch einmal neu sortieren. Aber das was vorher alles noch in den Alben war, befindet sich nun in einer einzigen Box. Und ich werde mir nun überlegen: Sortiere ich die nun nach Jahreszahlen, nach Personen oder Ereignissen oder was auch immer. Ich schaue mir die Fotos noch mal an und gucke, welche ich unter Umständen davon gar nicht mehr haben will, bzw. welche ich davon vielleicht auch noch mal irgendwann digitalisiere.

Wohnraumdiät: Fotoalben auflösen und Fotos in die Box

Auf jeden Fall ist das ein himmelweiter Unterschied und es ist wesentlich weniger Platz, den diese Fotos später einnehmen werden.

3. Alte Postkarten durchsehen

Und als drittes nun zu den Postkarten. Seltsamerweise habe ich kaum alte Briefe, aber jede Menge alter Karten. Die Box quillt schon fast über. Geburtstagskarten, Weihnachtskarten, Urlaubsgrüße, die irgendjemand geschickt hat und sonst irgendwelche Karten. Die große Frage ist eigentlich: Wohin damit? Will ich sie weiter sammeln? Denn schließlich sind sie ja Teil meiner Geschichte, meiner Kindheit oder auch besonderer Ereignisse.

Wohnraumdiät: Alte Postkarten durchsehen

Ehrlich gesagt habe ich noch keine Entscheidung getroffen und ich muss mir jetzt noch mal überlegen, wie ich da verfahren werde. Denn manche sind mir wirklich einiges wert, von anderen dagegen kann ich mich trennen. Ich habe sie schon in einer Kiste und wahrscheinlich wird sich das jetzt eher nur ausdünnen, aber die Art der Sortierung werde ich beibehalten. Vorher waren die auch auf alle möglichen Orte verteilt und ich mag es immer ganz gerne, wenn Dinge einer Art immer an einem Ort zu finden sind. Das erspart auch Suchzeit, muss ich eingestehen.

Da muss ich also noch gucken, was passiert...

Zwischenfazit

Was ist das Fazit, oder wohl eher Zwischenfazit? Unsere Wohnraumdiät geht weiter. Denn es tut wirklich gut, sich in mehr als nur einer Beziehung Luft zu verschaffen. Ich glaube, ich schaffe es, das Regal an der Wand vollständig aufzulösen und alle Dinge loszuwerden. Es gibt einen Film, der heißt "Auf dem Weg zur Schule" und da sagt ein kleiner Junge etwas, was mich letztens noch mal bewegt und mir auch noch mal einen Impuls hierfür gegeben hat. Er sagt, sinngemäß, dass wir alle ja nackt auf die Welt kommen, nichts dabei haben und genauso auch ohne Besitz und nackt wieder dahinscheiden und nichts mitnehmen können. Nur allzu häufig vergessen wir das zwischendurch.

Vielleicht sollten wir häufiger daran denken, dass das was uns wichtig ist, in uns ist. Es ist nichts Materielles, sondern andere Dinge. Und alles was wir um uns herum so horten, ist vielleicht nur ein Ersatz, um die Ewigkeit festzuhalten. Zumindest gehen mir solche Dinge durch den Kopf und helfen mir dabei, dann tatsächlich irgendwann die Entscheidung zu treffen: Was kann weg und was bleibt da?

Deswegen geht es weiter mit der Wohnraumdiät. Ich empfinde das als äußerst befreiend und angenehm. Allerdings wartet da noch ein ganz schöner Berg auf mich und ich muss noch mal gucken, was ich auf dem Keller, dem Dachboden und sonst wo in den anderen Räumen finde. Im Moment bin ich immer noch im Büro beschäftigt. Aber davon später mehr...

Aktion: Wohnraum-DiätAktion: Wohnraumdiät

Der wichtigste Schritt, um sich von unnötigen Dingen und Lebensballast zu befreien ist gar nicht so schwierig. Man muss nur irgendwo anfangen, dann bringt es sogar Spaß. Schau einfach in die Aktion "Wohnraum-Diät?" rein, um unsere Ideen und Tipps zu bekommen.

Aktion: Wohnraum-Diät

 

Tipp: Das Minimalistenzimmer

Um zu sehen, ob so ein reduzierter Lebensstil tatsächlich etwas für dich ist, kannst du dir in deiner Wohnung auch erstmal ein einziges minimalistisches Zimmer einrichten. Diesen Tipp haben wir von Tiki Küstenmacher und aus seinem lesenswerten Buch „Simplify Your Life“. Du kannst zum Beispiel erstmal dein Bad entrümpeln (und bei der Gelegenheit vielleicht auch plastikfrei machen) oder dein Schlafzimmer (was besonders gut sein soll für einen erholsamen Schlaf).

Keine Kommentare

Schreibe eine Antwort