Kleiderkreisläufe lösen Probleme. Kleidung zu horten bringt dagegen so manche Probleme mit sich. Das findet die Studentin Özlem Kurt. Gemeinsam mit anderen hat sie deshalb die Verbraucher Kunst Woche organisiert. Eine Woche voller Second Hand, Do-It-Yourself und dem Austausch von Kleidung, Idee und Fähigkeiten.
Wir kaufen viel zu viel
Wir alle wissen es eigentlich: Wir verbrauchen vor allem viel zu viel Kleidung. Das führt zu Dumping-Löhnen, von denen andere Menschen gar nicht mehr leben können. Und zu Umweltverschmutzung, wobei die Kosten zu deren Behebung auf die Allgemeinheit abgewälzt werden und sich nicht in den Spottpreisen der großen Modeketten wieder finden.
Sich etwas Neues zu kaufen ist aber viel, viel einfacher, als es zu reparieren oder zu tauschen. Und vermeintlich viel "schöner" – dafür sorgen die Gewohnheit und das Glückshormon Dopamin, das beim Shoppen freigesetzt wird. Dieser Umstand führt dazu, dass wir immer mehr Klamotten ansammeln, anstatt nur das zu besitzen, was wir auch benutzen.
Kleiderkreisläufe könnten eine Lösung sein
Doch wie viele Ressourcen könnten wir schützen, wenn wir sofort immer alle Kleidungsstücke, die wir nicht brauchen, zurück in den Kleiderkreislauf brächten? Dann könnten andere das tragen, was wir gerade nicht brauchen. Insgesamt könnten alle immer wieder etwas Neues in ihrer Garderobe aufnehmen – also dem Genuss der Abwechslung fröhnen – und dennoch die Umwelt schützen.
So eine der Ideen hinter der Verbraucher Kunst Woche (http://bit.ly/verbraucherkunstwoche oder bei Facebook). Dass dies auch mit ganz viel Spaß, Kreativität, Austausch, netten Kontakten und Gesprächen verbunden ist, davon konnten wir uns gestern selbst überzeugen. Wir haben den Pop-Up-Laden in der Sternstraße 24 in Hamburg besucht und mit einer der Organisatorinnen Özlem Kurt gesprochen.
Was ist die Verbraucher Kunst Woche?
In dem kleinen Laden verkauft das engagierte Team Second-Hand-Kleidung von jedem und für jeden. Organisationen, Initiativen und engagierte Menschen geben in zwei weiteren Räumen Workshops. Da wird gebastelt und wieder verwertet. Ideen werden ausgetauscht, Alternativen diskutiert und Fertigkeiten weitergegeben. In einer Tauschecke findet man auch Single-Socken, -Handschuhe und -Ohrringe, Bücher und allerhand anderen Krimskrams.
Neugierig geworden? Dann kannst du noch bis Ende März in dem Laden vorbei schauen. Übrigens: Wenn du eine Idee für einen Workshop hast, dann melde dich bei dem Team. Sie sind offen für alles, was sich kritisch mit unseren Konsumgewohnheiten auseinandersetzt und sozial-ökologische Alternativen aufzeigt.
Aktion: Second Hand
Übrigens: Wenn du selbst etwas verändern willst, dann mach doch bei einer unserer Aktionen mit. Zum Beispiel bei der Aktion "Second Hand". Die erfordert ein bisschen Flexibilität, bringt dafür aber auch jede Menge Kreativität in dein Leben. Versuche mal, deine Garderobe eine bestimmte Zeit lang nur aus Second-Hand-Artikeln zu bestücken... Hier erfährst du, wie das gehen kann:
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