Schön war's – der Monat "Grünes"! Wir konnten unserem grünen Daumen so richtig Auslauf lassen, Wildes entdecken und Wachsendes genießen. Nun ist es Zeit für eine Bilanz.
Einen Monat lang haben wir uns der Flora gewidmet: Wir waren im Naturschutzgebiet Raakmoor unterwegs und haben Achtsamkeitsübungen in der Wildnis durchgeführt. Wir haben gepflanzt und gegärtnert und Parolen mit Moosgraffiti an Wände gemalt. Wir haben uns mit der Artenvielfalt und deren Schwund auseinander gesetzt und selbst für Saatgut gesorgt. Und wir hatten natürlich auch diesen Monat wieder viele, beeindruckende, erfüllende Gespräche mit Menschen, denen alles Grüne um uns herum ebenfalls am Herzen liegt.
Grünes tut gut
Es war ein erholsamer Monat. Denn obwohl wir uns auch hier mit den Missständen auseinander gesetzt haben – allein so viel mehr in der Natur zu sein, die Hände in die Erde zu stecken, Pflanzen zu berühren und zu versuchen, mit ihnen Zwiesprache zu halten, versetzt einen schon in einen wesentlich ausgeglicheneren, ruhigeren, schöneren Zustand. Sehr deutlich wird einem dabei, dass man nur mit der Natur weiterkommt – nicht gegen sie.
Jeder Gärtner weiß zum Beispiel, dass in einem Garten, in dem die Pflanzen gegen ihre Vorlieben, Neigungen und Bedürfnisse gepflanzt sind, viel harte Arbeit entsteht. Unkraut muss gezupft, Rasen gemäht, Pflanzen müssen gedüngt und zurecht gestutzt werden. Es ist ein ständiger Kampf gegen die Natur, die sich eben einfach anders wohl fühlt.
Garten Erde
Doch wer die Natur erkennt und weiß, wo eine Pflanze stehen muss, damit sie von alleine gedeiht; welche Nachbarpflanzen sich gegenseitig unterstützen und nicht die Nährstoffe streitig machen – der hat es leicht und muss viel, viel weniger Zeit und Mühe investieren. Und das bei einem prächtigeren Ergebnis, wenn man das Leben in den Vordergrund stellt und Schönheit mit Wachsen und Gedeihen und Lebendigkeit gleichsetzt.
Von da aus ist es nur ein kleiner Sprung zu dem Gedanken, dass wir also letztlich alle Gärtner und Gärtnerinnen sind – nämlich des größten Gartens, den wir kennen: Der Erde! Und ich frage mich, ob wir nicht eine vollkommen andere Welt hätten, wenn jeder darum wüsste – nicht mit dem Kopf, sondern aus echter Erfahrung: Das es viel leichter, schöner und letztlich auch ertragreicher ist, wenn wir voller Wohlwollen und Güte dafür sorgen, dass es allen Lebewesen so gut wie möglich geht? Das macht auch letztlich uns selbst und unser Leben reich und schön.
Doch um derlei Erkenntnisse zu gewinnen, sind wohl die meisten von uns viel zu selten und mit zu wenig Aufmerksamkeit in der Natur. Auch wir haben nach diesem Monat festgestellt, dass wir dem Zusammensein mit dem Grünem wesentlich mehr Zeit und Raum geben wollen.
Lust auf eigene Aktionen?
Wenn du nun Lust auf eigene Aktionen bekommen hast, dann probiere doch einfach mal eine aus. Ich empfehle dir spontan eine der folgenden drei Aktivitäten:
Tomaten-Saatgut selber machen
Das Artensterben findet nicht nur in der Wildnis statt, sondern auch in unseren Gärten. Selbst Saatgut von Pflanzen zu ziehen, die dir gut gefallen, kann ein erster Schritt zur Erhaltung der Vielfalt sein.
Natur entdecken
Eine ganz eindrückliche Aktion, die du zu zweit machen kannst. Sie klingt sehr einfach, hat aber eine tiefe Wirkung. Es handelt sich dabei um eine Achtsamkeitsübung in der Natur. Probiere sie doch einfach mal aus...
Wurmkiste bauen
Mit dieser Aktion kannst du dir die Natur in deine Wohnung holen und einen wichtigen natürlichen Kreislauf schließen, in dem du deine Küchenabfälle einfach kompostierst...
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