Kommunikationsdesigner und Zivilisationskritiker David Krüger wohnt in der Großstadt Hamburg. Er erzählt, was Wohnen für ihn bedeutet und wie sein persönliches Ideal alternativen Wohnens aussieht.
Wohnen in Lebensräumen
Wohnen ist für mich ganz weit gefasst... Erstmal das Wohnen als Weltenbürger, also auf diesem wunderschönen Erdplaneten. Und dann eben der Lebensraum, in dem ich mich befinde: meine häuslichen vier Wände, der Austausch mit den Leuten mit denen zusammen ich diesen Lebensraum gestalte.
Auf das Wesentliche konzentrieren
Wir wohnen hier in der Großstadt auf relativ kleinem Fleck - 50 Quadratmeter, ein Zimmer, zu zweit wohnen und arbeiten wir hier als selbständige Freiberufler. Und wir sind, bedingt durch die Fläche, sehr minimalistisch eingerichtet. Wir versuchen uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und damit gestalten wir unser Leben.
Glücklich, fair und umweltfreundlich wohnen
Ein zentraler Punkt beim Wohnen ist für mich Wohngesundheit. Das sind nicht nur die eigenen vier Wände, sondern auch das Umfeld. Das andere ist das menschliche Miteinander. Dass das als Kleinstgruppe oder in der Gemeinschaft funktioniert. Um das Wohnen fair zu organisieren, wäre für mich wichtig, dass man an das Thema Mehrgenerationenwohnen denkt. Ich finde, das ist bei uns sehr zerrissen, da wir immer individualisierter wohnen. Beim fairen Wohnen spielt auch die Ökologie mit rein. Auch, was Eigentums- und Mietverhältnisse angeht, aber das wäre ein riesengroßes Feld.
Das umweltfreundliche Wohnen fängt natürlich mit dem Baumaterialien an. Zentral hierbei wäre, dass man so weit es geht ökologische Baustoffe verwendet. Ich habe gerade für mich einen Schwerpunkt, wo wir uns auch darum kümmern, beim Massivholzhaus-Prinzip nach Erwin Thoma. Wo wir mit Holzbau Mojen unterwegs sind und überlegen, wie man das am schlausten noch weiter ausbaut, so dass man das ökologischste Haus entwickeln kann. Es geht um Wohngesundheit, es geht auch um Klimaschutz, die Möglichkeit, dass man sein Haus vielleicht sogar ohne Heizung bauen kann. Diese Dinge sind möglich. Und dass man trotzdem noch versucht, so weit auf kleinem Fuß zu leben.
Das ideale Wohnen der Zukunft
Ein schönes alternatives Ideal für das Wohnen in der Zukunft wäre für mich unter anderem das Konzept von Professor Ralf Otterpohl, von der Technischen Universität Hamburg, der jetzt gerade ein Buch veröffentlicht hat mit dem Titel "Das neue Dorf". Darin finde ich viele Aspekte wieder, die mir auch sehr zusagen. Dass man eben in Gemeinschaft lebt, aber auch seine privaten Rückzugsräume hat. Dass man gärtnerisch miteinander tätig ist und innerhalb dieses Dorfes auch guckt, Möglichkeiten zu finden, Arbeit und Finanzen daraus zu generieren.
Was jeder tun kann...
Wer seine Wohnsituation verbessern will, sollte sich am Anfang erst mal austauschen mit anderen Leuten, Gemeinsamkeiten finden, klein anfangen. Vielleicht erst mal materiell entschlacken und ein bisschen - je nachdem wo man hin will; für mich ist es das Ländliche - sich dort umschauen. Mit den Menschen vor Ort mal reden. Gucken, ob dort irgendwelche Projekte schon in Planung sind. Vielleicht auch einen kleinen Gesprächszirkel aufmachen mit Freunden und Bekannten. Und sich dann sukzessive in die Richtung weiterentwickeln. Schritt für Schritt.
Wenn du deine Wohnsituation verändern willst oder einfach nur Lust auf ein alternatives Wohnen, zum Beispiel in einer Gemeinschaft, hast, dann ist vielleicht die Aktion "Wohnprojekt" finden etwas für dich.
Keine Kommentare